Borderline-Störung
 

Suizid
Die größtmögliche Selbstschädigung ist natürlich das Herbeiführen des Todes. Und tatsächlich versuchen bis zu 10% der Borderliner einen Suizid. Besonders Angehörige sollten dies immer im Hinterkopf behalten. Von einem Selbstmord allerdings sprechen alle an einem Borderline-Syndrom Erkrankten, auch wenn sie es nicht tatsächlich durchführen würden.

Wann ist man aber selbstmordgefährdet?
Von einer Neigung zur Selbsttötung spricht man, wenn:

  • Ständig Suizidgedanken oder -Ideen herrschen
  • Gestik auf eine Selbsttötung hinweisen
  • Bereits Versuche des Suizids durchgeführt wurden
  • Ein Todeswunsch besteht

Suizidgedanken
Der Betroffene denkt viel über sein Ableben nach. Was wäre, wenn ich es täte, wie wäre es ohne mich, wie könnte ich es machen? Solche Gedanken beherrschen das Denken des Betroffenen andauernd, er kann über nichts anderes mehr nachdenken.

Todeswunsch
Viele Borderliner begleitet ein Todeswunsch, der oftmals keinen besonderen Anlaß hat. Ein solcher Todeswunsch ist natürlich das ursprünglichste Element eines Suizids und auch der wichtigste Unterschied zu nicht selbstmordgefährdeten Borderlinern.

 

Auslöser von Suizid - Was löst eine Selbsttötung aus?

Ausgelöst wird eine Selbsttötung immer durch Stress. Unter Stress ist jedoch nicht das zu verstehen, was man in unserer Gesellschaft versteht, als zum Beispiel viel Arbeit oder gesellschaftliche Verpflichtungen.

Stress kann von vielen Faktoren ausgelöst werden, zudem gibt es guten und schlechten Stress. Guter Stress ist zum Beispiel eine Geburt, die uns viel Freude bringt, oder das sich freiwillige Messen im Wettkampf, das uns anspornt, bessere Leistungen zu erbringen.

Schlechter Stress bewirkt Negatives in uns.
Wichtig bei negativem Stress ist zu wissen, wie man damit umgeht. Gesunde Menschen haben dies gelernt, Borderliner leider meist nicht.

Zudem kann man nicht generell sagen, welche Art von Stress für welche Person gefährlich ist, es ist also immer von dem Betroffenen abhängig.

Ob ein solch negativer Stress eine Selbsttötung auslöst, hängt von verschiedenen Faktoren ab

  • Der Genetik
  • Dem bisherigen Leben
  • Der seelischen und körperlichen Verfassung
  • Dem gegenwärtigen Leben
  • Der sozialen Umgebung

Man spricht in diesem Zusammenhang von einer Vulnerabilität, also einer Anfälligkeit zu suizidalem Verhalten.

Jeder Betroffene hat also "seine" spezielle Anfälligkeit, die von den oben genannten Faktoren abhängt. Wann also die Grenze zur Selbsttötung erreicht ist, ist nicht immer einfach zu bestimmen. Ist die Grenze jedoch erreicht, treten schnell Gedanken über ein "Schlußmachen" auf.

Suizid als freie Entscheidung?

Oftmals wird die Selbsttötung als logische Konsequenz bestimmter Ereignisse oder Faktoren gesehen.

Mein Leben ist schlecht, ich bin todkrank, habe kein Geld, keine Freunde, keine Arbeit, ich bin es nicht wert zu leben, falle allen zur Last, warum sollte ich weiterleben? Der Tod wäre doch viel einfacher...
Und durch meinen freien Willen begehe ich dann Selbstmord...

Falsch! Nicht der freie Wille ist immer im Spiel, sondern meist eine psychische Erkrankung. Oder um es anders zu formulieren: Der Gedanke an die Selbsttötung ist eigentlich nicht das Ergebnis der widerlichen Faktoren, sondern ausgelöst durch die psychische Erkankung. Ohne die psychische Erkankung würde der Betroffene niemals auf die Idee kommen, sich selbst zu töten, sondern er würde versuchen, sein Leben zu ändern oder die auslösenden Faktoren oder Ereignisse beiseite zu schaffen.

 

 

zurück


 

 

Nach oben